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Vernadsky Station - südlichster Punkt unserer Reise

  • Autorenbild: Stephan
    Stephan
  • 4. März 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Als nächstes Ziel peilen wir die ukrainische Forschungsstation an, mit deren Leiter unser Skipper seit 20 Jahren freundschaftlich verbunden ist. Die Station ist mit 65 Grad 15 Minuten Süd der südlichste Punkt unserer Reise. Ursprünglich eine englische Station, wurde sie in den 1990er Jahren von den Ukrainern übernommen. Hier wurde das Ozonloch erstmals entdeckt! Unsere Pläne sind, erstmal einen Landgang mit Pingu-Beobachtung zu machen, dann das kleine Museum zu besuchen und abends der Einladung der Ukrainer zu einem feucht-fröhlichen Abend im südlichsten Pub der Welt zu folgen. Britische Zimmerleute hatten einst in der Station einen Pub gebaut, anstatt mit dem Holz Gebäude in Stand zu halten. Man setzt hier halt so seine Prioritäten!

Bei unserer Inselwanderung zwischen Wedell - Robben und Pinguinen ist es so warm, dass wir teilweise im T-Shirt herumlaufen. Wir kraxeln auf Berge und geniessen die Sonne. Einer der schönsten Landgänge (mal wieder...).

Das Museum ist sehr pittoresk und wartet mit schönen alten Gebrauchsgegenständen auf. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass reichlich Kohle zum Beheizen des Bretterverschlags verbraucht wurde. Wen wundert‘s.

Am Abend machen wir uns mit einer Palette Bier bewaffnet auf zur Station. Wir werden vom Meteorologen Sascha mit grossem Hallo begrüsst und geniessen eine interessante Führung durch die Station, in der alles ziemlich hemdsärmelig zugeht. Geforscht wird eigentlich rund um die Uhr. Es gibt Räume voller Moosproben, aber auch eine riesige Apparatur zur Ozonmessung. Zur Freizeitgestaltung steht ein Gym zur Verfügung. Outdoorfanatiker vergnügen sich auf dem eigens abgesteckten Fussballfeld, wo sich aber aktuell nur die Pinguine tummeln. Zum ersten Mal seit dreissig Jahren sind auch wieder Frauen auf Station: eine Ärztin, eine Meeresbiologin und eine Botanikerin. Die lange Abwesenheit des weiblichen Geschlechts ist dem Umstand geschuldet, dass die letzten Frauen allesamt schwanger vorzeitig wieder in die Heimat zurückkehrten....

In der Bar geht es sehr feucht-fröhlich zu. Wir treffen auchbzwei weitere Segelschiff-Crews, Franzosen, mit denen wir uns gut unterhalten. Bei Punsch, Bier, Wein und anderen Getränken herrscht bald gute Stimmung. Man spielt Billiard. Im Gespräch mit der Meeresbiologin Oksana erfahren wir, wie wichtig Wale für das Weltklima sind, und Botanikerin Anna verrät uns, dass das hiesige Moos teils 3500 Jahre alt ist! Daher gilt: Don't step on anything green.

Leider entwickelt sich der Abend dann aber nicht wirklich positiv weiter. Teilen unserer Crew bekommt der Alkohl sehr schlecht und es passieren unschöne Dinge, über die wir hier nicht berichten werden. Allerdings sitzt dieses Erlebnis doch tiefer und wird uns noch die nächsten Tage beschäftigen....

Am nächsten Morgen fällt deshalb auch der geplante Saunagang auf der Station (mit 2. Duschmöglichkeit) leider aus.

Tags drauf begeben wir uns mit Sarah auf Whalewatching und haben tatsächlich bald imposante Begegnungen mit diesen majestätischen Geschöpfen.

ree


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